Villa Romana Eppan
+ Type: Culture - Competition Client: Autonome Provinz Bozen Location: Eppan, IT Year: 2021 Concept design Das Projekt der Überdachung der Ausgrabungen der Villa Romana in Eppan soll eine historisch wertvolle Ausgrabungsstätte schützen und in einem musealen Kontext aufwerten, ohne dabei den umliegenden ländlichen Charakter zu stören. Gleichzeit soll der Gedanke einer Ruine gestärkt werden, die zum Anziehungspunkt für einen Besucher wird, der auf den Spuren der Wurzeln St. Pauls ist. Die beachtlichen Spannweiten und die Bedingung, die Konstruktion nur an 3 klar definierten Punkten aufliegen zu lassen, waren die Basis für die Projektidee. Drei große verteilte Baukörper aus Stampfbeton, die ungleichmäßig auf dem Gelände verteilt sind und den Anschein machen, die Hohlräume der Ausgrabungen ergänzen zu wollen, nehmen den Gedanken der Ruine auf. Jedes dieser Volume beinhaltet eine andere Funktion: Eingangsbereich und Aufenthalt, Ruhesaal und Tribüne, technische Räume. Auf diesen monolithischen Volumina ruht die Holzkonstruktion des Daches - das bewusst leicht über der Ausgrabungsstätte schweben soll. Die bewußt in Sicht belassene Konstruktion des hölzernen Trägerrosts kann erst beim Betreten des Raumes entdeckt werden: der Besucher erfährt somit den Kontrast zwischen den geschlossenen Stampfbeton Volumina und der freien offenen Ausstellungsfläche. Die Struktur schrägt sich an 3 Punkten nach Außen hin ab und die Holzträger werden schmäler. Dies schafft verschiedene perspektivische Effekte nach Außen hin, wo die Struktur leichter wird. Das 2x2 Raster des Trägerrosts ermöglicht eine große Flexibilität um Trennwände und Dachöffnungen zu positionieren, welche gezielte Bereiche mit natürlichem Licht beleuchten können ohne die sensiblen Ausstellungsstücke UV-Strahlungen auszusetzen. Der archäologische Parcours führt den Besucher durch den gesamten Ausstellungsbereich und bringt ihn schrittweise den einzelnen Bereichen näher. Beim Eingang ist ein ins Museum einleitender Ausstellungsbereich vorgesehen. Auf Hälfte des Parcours ist in einem der geschlossenen Volumina eine Tribüne vorgesehen, mit einer weiteren bevorstehenden Ausstellungsfläche. Hier kann der Besucher hören, zuhören, die Geschichte des Landes kennenlernen oder einfach die traumhafte Aussicht, umrahmt von der Ausgrabungsstätte, genießen. Die Bereiche A5 und A6 stellen den wichtigsten Bereich des Museums dar und sind am Ende des Parcours angesiedelt. Sie können von der Ost- oder der Westseite betrachtet werden. Falls erwünscht, kann der Parcours auch im Uhrzeigersinn begangen werden. Es wurden zum einen Materialien ausgewählt, die mit ihrer Masse an die typischen Steinmauern der Gegend erinnern und zum Anderen die in Holz verkleidete Überdachung, die im Laufe der Zeit die typischen Färbungen der örtlichen Bauten aufnehmen wird. Die Lasten des Daches werden durch die 3 Betonkerne in den Untergrund abgeleitet. Die Dachstruktur ist ein Trägerrost aus Holzleimbinder. Die vorwiegend auskragenden Träger sind angevoutet und weisen eine Höhe von ca. 1,3 bis 2,5m auf. Ihr Achsabstand wird den statischen und architektonischen Erfordernissen angepasst. Der ca. 25m auskragende Randträger ist stärkerer konzipiert, damit die Vertikalverformungen nicht überschritten werden.